Im Interview mit Frerk Siefken

Frerk Siefken ist Altgesellschafter von unserem Tochterunternehmen Siefken GmbH.

Wie dein Name irrtümlich vermuten lässt, handelt es sich bei der Siefken GmbH gar nicht um einen Familienbetrieb. Erzähl mal, seit wann bist du Teil von Siefken und wie war dein Weg im Unternehmen?

Gefühlt bin ich schon immer Teil von Siefken gewesen. Bevor ich dort 1992 als Geselle angefangen habe, hatte ich dort bereits Ferienjobs und Praktika absolviert. Ich habe dann meine Fachhochschulreife gemacht und bin zum Studieren weggegangen. 2001 kam ich als Diplom-Ingenieur im Garten- und Landschaftsbau zurück in den Betrieb und bin nicht mehr gegangen.

2007 wurde ich zum Geschäftsführer ernannt und wurde Mitgesellschafter. 2015 habe ich dann allein den kompletten Betrieb übernommen.

Wieso hast du dich dazu entschieden zu verkaufen?

Dass ich mein Unternehmen verkaufe, war klar, nur war das zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Ich hatte eines Tages Post von einem Vermittler bekommen und wollte diese ehrlicherweise schon wegschmeißen, war dann aber neugierig und habe einmal angerufen. Das Gespräch war sehr interessant, sodass der Gedanke schon früher zu verkaufen und an einen Investor, sich langsam breitgemacht hat.

Wie konnten wir dich überzeugen, Teil der Gruppe zu werden?

Mein Bauchgefühl war bei euch sehr gut. Ihr wart verbindlich und der Prozess ging schnell voran.

Wer war alles in den Prozess bis zur Unterschrift beim Notar involviert?

Am Anfang nur ich. Als ich gemerkt habe, dass ich mich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftige zu verkaufen, habe ich Stephan Deberding mit ins Boot geholt. Er war damals schon als Nachfolger für mich geplant und hat mit dem Gedanken gespielt, den Betrieb eventuell zu kaufen. Nachdem er sich dagegen entschieden hatte, habe ich mich final für den Verkauf an euch entschieden. Danach habe ich noch weitere Kollegen, unsere Steuerberatung und einen Anwalt eingeweiht, die gemeinsam mit mir die Daten für den Verkauf gesammelt und aufbereitet haben.

Was war deine größte Sorge?

Ich konnte mir nicht so recht die Zusammenarbeit vorstellen. Ich hatte deshalb Sorge, dass ich mich zukünftig ständig erklären und Anweisungen von oben umsetzen muss. Ich habe mich gefragt, welche unternehmerischen Freiheiten bleiben mir dann noch? Als jahrelanger Einzelunternehmer, der machen konnte, was er für richtig hält, macht man sich da schon so seine Gedanken.

Und waren die Sorgen begründet?

Teils teils würde ich sagen.

Das operative Geschäft läuft wie gewohnt weiter und wir treffen allein die Entscheidungen. Große Themen wie Investitionen in das Firmengelände, Maschinen oder Fahrzeuge werden allerdings sehr wohl gemeinsam abgestimmt und entschieden. Ich verstehe, dass die Interessen der gesamten Gruppe dort im Fokus stehen. Man selbst muss sich an diese Denkweise aber erstmal gewöhnen, da man bisher immer nur seinen Betrieb im Blick hatte.

„Dank Greenovis ist der Weiterbestand meines Unternehmens gesichert.“

FRERK SIEFKEN

Gab es etwas, dass du dir anders vorgestellt hast?

Den Zeitaufwand habe ich mir anders vorgestellt oder eher gesagt unterschätzt. Zusätzlich zum Tagesgeschäft kommen jetzt Calls und Termine mit der Gruppe, Projektarbeiten, Datenerfassung und -aufbereitung sowie Berichterstattung hinzu.

Was ist aus deiner Sicht der größte Benefit an der Gruppe?

Die zentrale Personalabteilung ist eine große Entlastung für uns. Die Kollegen unterstützen uns tatkräftig rundum die Themen im Recruiting und bringen in dem Bereich ein Wissen mit, dass wir so bisher nicht abdecken konnten.

Wie haben deine Mitarbeiter und Geschäftspartner auf den Verkauf reagiert?

Als ich meinen Mitarbeitern vom Verkauf erzählt habe, waren da sehr viele Fragen und Unsicherheit. Glücklicherweise war ich gut vorbereitet und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl sowie intensiven Gesprächen war diese Phase auch schnell überstanden. Nach einem halben Jahr hatten im Arbeitsalltag gefühlt viele vergessen, dass ich den Betrieb verkauft habe.

Wir haben mit dem Verkauf auch zeitnah die Gesellschaftsform von GmbH & Co. KG in GmbH geändert. Beide Infos waren allerdings überhaupt kein Thema für unsere Geschäftspartner, da weder der Verkauf noch die Gesellschaftsform irgendetwas an unserer Arbeit geändert hatten und somit unsere Geschäftspartner nicht berührt haben.

Wie geht es für dich im Unternehmen weiter?

Inzwischen ist neben mir auch Stephan Deberding Geschäftsführer. Da ich zum Ende des Jahres 2024 die Geschäftsführung niederlege, arbeite ich ihn gerade peu à peu in die Themen ein. Nach meinem Austritt bin ich noch ein paar Jahre als Berater für die Gruppe tätig.

Wow, das ist nicht mehr lang. Hast du schon Pläne, was du mit deiner freien Zeit dann machst?

Nein, das ist gar nicht mehr lang. Ich befürchte, die erste Zeit werde ich noch regelmäßig aus Gewohnheit hier auf den Hof fahren. 🙂

Spaß beiseite. Ich möchte auf jeden Fall auf Reisen gehen und neue Orte sowie Kulturen entdecken. Afrika soll beispielsweise sehr schön sein. 🙂 Für die Zeit zu Hause muss ich wohl noch ein passendes Hobby für mich suchen. Das ist in den letzten Jahren zu kurz gekommen.

Was sind deine Tipps für Gesellschafter, die darüber nachdenken Teil der Gruppe zu werden?

Oh, da habe ich so einige.

Erstmal seid euch bewusst, dass der Verkauf eures Betriebes mit Arbeit und Zeit verbunden ist. Das klingt sehr negativ, aber ich finde, das sollte man nicht schönreden. Ja, man bekommt auch etwas dafür zurück, der Aufwand ist aber da, auch nach dem Verkaufsprozess.

Ich habe mir für die Vertragsverhandlungen einen Rechtsbeistand genommen, der Erfahrung in diesem Bereich hat und kann das allen nur empfehlen. Ich würde behaupten, dass der Großteil der Gesellschafter, die über den Verkauf nachdenken, noch nie mit solchen Verträgen zu tun hatten. Ein Rechtsbeistand hat dieses Know-How, gibt Sicherheit und Vertrauen in den Prozess.

Abschließend kann ich nur sagen: Wer keine klare Nachfolgeregelung in seinem Betrieb hat, sollte so eine Gelegenheit wie bei Greenovis nutzen. Das bringt mehr Sicherheit und Ruhe für einen selbst aber auch für den Fortbestand des Betriebes.

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